Reisebericht: Seniorenfreizeit 2016 nach Bansin

Reisebericht: Seniorenfreizeit 2016 nach Bansin

Reisebericht: Seniorenfreizeit 2016 nach Bansin

# Gemeindeleben

Reisebericht: Seniorenfreizeit 2016 nach Bansin

"An der Ostsee?" - "Um diese Jahreszeit?" - "Dann ist doch noch so schlechtes Wetter!" - doch gegen alle Bedenken wohlmeinender Skeptiker verbrachte eine muntere Seniorengruppe der Epiphanien Kirchengemeinde eine schöne, in jeder Beziehung gelungene, von Frau Roßteuscher und Herrn Haak vorbereitete Woche in Bansin auf der Insel Usedom.


In der gediegenen "Villa Ingeborg" fanden wir eine gute Unterkunft, freundliche Betreuung und stärkende Mahlzeiten. Verschiedene, vom Haus organisierte geführte Ausflüge brachten uns die Geschichte und den Charakter der Insel näher. Geprägt vor allem von der Eiszeit einerseits, durch den Druck des Eises zusammengeschoben und aufgetürmte Hügel (bis zu 50m Höhe) und ausgedehnte Buchenwälder andererseits. In der Mitte der Insel gibt es noch echte Dörfer mit schönen kleinen Kirchen (wie z.B. in Benz), Herrenhäuser (wie das Renaissance-Wasserschloss Mellenthin)und Klosterruinen. Wir konnten die Küste mit ihren drei "Kaiserbädern" Ahlbeck, Heringsdorf, Bansin, bei herrlichstem Sonnenschein vom Schiff aus genießen und dabei ihre Verschiedenartikeit entdecken: die Anlage der Promenaden, die größeren oder kleineren herrschaftlichen Villen in weiten, parkähnlichen Gärten, restaurierte Jugendstilhäuser, schicke Hotelanlagen, eben die berühmte Bäder-Architektur. Wir hörten von den großen Söhnen derInsel, Malern, Schriftstellern, besonders Lionell Feininger, Hans-Werner Richter und dem Lutherfreund Johannes Bugenhagen, "Reformator des Nordens", die auf der Insel geboren waren oder gelebt und gewirkt haben, illustren Gästen aus Adel und Bürgertum. Wir diskutierten mit dem Heringsdorfer Pfarrer und dessen Frau die kleine Bansier Gemeinde betreut, hörten einengeschichtlichen Vortrag über die Entwicklung auf der Insel vom Mittelalter bis zu den Verheerungen des 30jährigen Krieges und lernten die Erzählung "Die Hexe von Koserow" von Wilhelm Meinhold kennen, in der es um Bernsteinfunde im Ostseebereich und falsche Anschludigungen, die fast bis zur "Hexenverbrennung" geführt hätten, geht.


Ein Tagesausflug führte uns in die polnische Stadt Stargard, einer ehemaligen Hansestadt, die erste größere Stadt auf dem Weg hinter Swinemünde. Sie hat unter schweren Zerstörungen durch Bomben im Zweiten Weltkrieg gelitten, doch deren alte Stadtmauer samt Türmen, auch der Marktplatz, auf dem nur das Rathaus mit seinem bemerkenswerten Fassedenschmuck und zwei alte Fachwerkhäuser stehen geblieben waren, wieder aufgebaut, bzw. Saniert worden waren. Wir erlebten "Europa ohne Grenzen": ohne Halt, geschweige Kontrolle rollten wir in unserem Bus glatt hinüber ins Nachbarland.
Oder im Wald am Wolgastsee: zwei Grenzpfähle in den Farben Deutschlands und Polens markieren an einer Stelle den Grenzverlauf. Ein paar rostige, krumme Reste der ehemaligen Stacheldrahts liegen noch herum, aber kein Grenzer, kein Beobachtungsposten hielt uns bei unseren Hinüber- und Herüberspazieren auf!

Trotz des reichhaltigen Programms blieb ausreichend Zeit für eigene Entdeckungen, Spaziergänge, Café
Besuche, Erhohlung und das Ausnutzen von Sauna und Schwimmbad im Haus. Wir haben keinen ernsthaften Regen erlebt, mehrmals war die Sonne richtig warm, erste Frühlingsblüher hatten sich schon hervorgewagt, an geschützten Stellen blühten Forsythien, und ein zarter Hauch von Grün umgab manchen Busch!


Die Abend verbrachten wir in der Runde mit Singen, Vorlesen, Ratespiel und den Abschluss zur Nacht bildete eine Abendandacht, in deren Verlauf wir die ganze Passionsgeschichte nach Markus hören. Wir denken alle gern an die hinter uns liegende Woche mit den interessanten Erlebnissen und der gut gelaunten Gemeinschaft und sind dankbar, dass wir wohl behütet am Ende wieder zu Hause angekommen sind!

Christa Schwencke

Dies könnte Sie auch interessieren

0
Feed