Woche 3: Wahrhaftigkeit (Passionszeit praktisch nachspüren)

Woche 3: Wahrhaftigkeit (Passionszeit praktisch nachspüren)

Woche 3: Wahrhaftigkeit (Passionszeit praktisch nachspüren)

# Passionsaktion

Woche 3: Wahrhaftigkeit (Passionszeit praktisch nachspüren)

Impuls für die drei Woche (4.3. - 10.3.)

Wahrhaftigkeit.

Wahrhaftigkeit ist eine Denkhaltung, die das Streben nach Wahrheit beinhaltet. Zur Wahrhaftigkeit gehört die Bereitschaft, für wahr Gehaltenes zu überprüfen.

Die Wahrhaftigkeit, nicht die Wahrheit ist die Basis aller Toleranz, da sie die eigene Infragestellung impliziert und die Wahrheit in der Schwebe lässt. Die Wahrhaftigkeit macht offen für das Gespräch mit anderen.

Wahrhaftigkeit ist kein statischer Zustand – es ist ein Prozess. Vielleicht ist es sogar ein permanenter Kampf mit sich selbst. Ein Streit zwischen Herz und Verstand, zwischen Spontanität und Vernunft.


Jesu Gebet im Garten Gethsemane (Markus 14, 32-42)

„Und sie kamen zu einem Garten mit Namen Gethsemane.“ berichtete der Evangelist Markus. Diese Olivenbaumplantage am Fuß des Ölbergs in Jerusalem hatte ihren Namen vom hebräischen Begriff Gath-Schmanim (Ölpresse). In biblischer Zeit wurde hier aus den Oliven das Öl für die Rituale am Tempel gewonnen.

„Und Jesus sprach zu seinen Jüngern: Setzt euch hierher, bis ich gebetet habe. Und er nahm mit sich Petrus und Jakobus und Johannes und fing an zu zittern und zu zagen und sprach zu ihnen: Meine Seele ist betrübt bis an den Tod; bleibt hier und wachet! Und er ging ein wenig weiter, fiel nieder auf die Erde und betete, dass, wenn es möglich wäre, die Stunde an ihm vorüberginge, und sprach: Abba, Vater, alles ist dir möglich; nimm diesen [bitteren] Kelch von mir; doch nicht, was ich will, sondern was du willst [geschehe]! Und er kam und fand die Jünger schlafend und sprach zu Petrus: Simon, schläfst du? Vermochtest du nicht eine Stunde zu wachen? Wachet und betet, dass ihr nicht in Versuchung fallt! Der Geist ist willig; aber das Fleisch ist schwach. Und er ging wieder hin und betete und sprach dieselben Worte und kam wieder und fand sie schlafend; denn ihre Augen waren voller Schlaf, und sie wussten nicht, was sie ihm antworten sollten. Und er kam zum dritten Mal und sprach zu ihnen: Ach, wollt ihr weiter schlafen und ruhen? Es ist genug; die Stunde ist gekommen. Siehe, der Menschensohn wird überantwortet in die Hände der Sünder. Steht auf, lasst uns gehen! Siehe, der mich verrät, ist nahe. (Mk 14, 32- 42)

Im Gebet kann Jesus ehrlich sein vor Gott. Grauen und Angst packen ihn, als klar wird, dass sich das Zeitfenster für einen alternativen Weg schließt. Er steht in der Spannung, einer offenen Zukunft und betet „Alles ist dir möglich“. Mein Wille, dein Wille – ich vertraue dir.

Es ist ein ehrlicher Moment. Jesus drückt seine Angst aus. Das Gebet verändert etwas. Später erleben wir Jesus gefasst, sogar friedvoll. Er ahnt, dass Leiden und Sterben ihm nicht erspart werden.


Bibel:

Euer Ja sei ein Ja und euer Nein sei ein Nein. (Mt 5,37a; vgl. Jak 5,12)

Gesegnet ist der Mensch, der auf den Herrn vertraut und dessen Vertrauen der Herr ist! Er wird sein wie ein Baum, der am Wasser gepflanzt ist und am Bach seine Wurzeln ausstreckt und sich nicht fürchtet, wenn die Hitze kommt. Sein Laub ist grün, im Jahr der Dürre ist er unbekümmert, und er hört nicht auf, Frucht zu tragen. (Jeremia 17,7-8)


Worte zu Nachdenken:

Die Nacht

wird nicht ewig dauern.

Es wird nicht finster bleiben.

Die Tage, von denen wir sagen,

sie gefallen uns nicht, werden nicht

die letzten Tage sein.

Wir schauen durch sie hindurch

vorwärts auf ein Licht,

zu dem wir jetzt schon gehören und

das uns nicht loslassen wird.

Das ist unser Bekenntnis.

Helmut Gollwitzer


Übung:

Versuch mal eine neue Perspektive: Bitte jemanden, der dich gut kennt dir deine Stärken und eine Sache, bei der du besser werden könntest, zu sagen.

Versuch mal ein Kompliment zu machen mit dem du jemanden ermutigst. Sage ihm oder ihr etwas positives/ eine Stärke – die du bei ihr/ihm beobachtest. Versuche mal deine Meinung zu sagen: Wir bleiben manchmal unkonkret und laufen mit der Entscheidung anderer mit. Damit du ein Gegenüber für jemanden wirst, ist aber deine Meinung wichtig. Am Ende geht es um ein gegenseitiges Verständnis, nicht um „Meinungseinheitsbrei“.

Versuch mal von Herzen zu sprechen: Ehrlich sein geht in Beziehungen in denen wir uns sicher fühlen. Egal ob mit Gott im Gebet, oder mit einem vertrauten Menschen, versuch mal deine Gefühle und Gedanken zu teilen. Vielleicht hilft als ein erster Schritt diese im Tagebuch zu entwerfen und sich so Dinge vom Herzen zu schreiben.

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