EpiLog: Gespräch zur Zukunft der Kirche

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# Gemeindeleben

EpiLog: Gespräch zur Zukunft der Kirche

Die Zukunft des Glaubens, der Kirchenmitgliedschaft, -organisation und -politik

Wir müssen reden! Nicht nur an der Spitze der Evange­lischen Kirche in Deutschland (EKD), sondern jetzt auch – endlich und gut evangelisch – an der Basis, den Gemeinden. Denn das eingeübte Ritual der Spitze unserer Kirchen­organ­isation, nach jeder Veröffent­lichung steigender Austritts- und sinkender Tauf-/Konfirmations- und Trauzahlen ein weiteres Ankündigungspapier zu veröffentlichen, überzeugt inzwischen nicht mehr, weder Medien, Austrittswillige noch engagierte Mitglieder.

„2019 waren 914.260 Menschen Mitglieder unserer Landes­kirche, der EKBO. Die Mitgliederzahl ist damit gegenüber dem Vorjahr um 2,9 Prozent gesunken. Das entspricht einem Rückgang um 26.885 Mitglieder. Die Anzahl der Kirchen­austritte hat sich noch einmal deutlich erhöht. So traten 15.922 Menschen aus der Landeskirche aus – 16,4 Prozent mehr als im Vorjahr (2018: 13.318). Im selben Zeitraum wurden 4.838 Kinder und Erwachsene getauft (2018: 5.851) und 4.515 Jugendliche konfirmiert (2018: 5.273). Annähernd stabil geblieben ist die Anzahl derjenigen, die in die EKBO eingetreten sind: 2019 waren es 1.012 Männer und Frauen, im Vorjahr 1.046.” (aus ekbo.de)

So war es sicherlich auch in diesem Jahr kein Zufall, dass vier Tage nach der Bekanntgabe der wieder gestiegenen Aus­trittszahlen die Präses der EKD-Synode, Irmgard Schwaetzer, ein Papier „Kirche auf gutem Grund – Elf Leitsätze für eine aufgeschlossene Kirche“ als „Basis für die Diskussion und Entscheidungsfindung für die Weiterentwicklung der evangelischen Kirche“ präsentiert hat. 15 berufene Personen, die in dem Papier nicht einmal vorgestellt werden, haben darin ihre Ideen zusammengetragen. Leider zieht sich die Zentralisierung von kirchlichen Angeboten wie ein roter Faden durch den Text. Darüber müssen wir streiten!

Der Ratsvorsitzende der EKD, Heinrich Bedford-Strohm, hat Ende Juni angekündigt, jetzt (endlich!) untersuchen zu lassen, was zum Kirchen­austritt führt. Dabei gibt es seit Jahren Diskussionen darüber: Fehlende Weitergabe einer Glaubens­tradition in der Familie, veraltete Gottes­dienstformen und Sprache, fehlende Angebote für Menschen in der Lebensmitte, zu hohe Kirchensteuer für Berufsanfänger, verzögerte Aufarbeitung der Miss­brauchsfälle, zu wenige oder zu viele politische Stellung­nahmen, zu hohe Kosten der Kirchenbürokratie usw. Genug Diskussionsstoff also.

Zu diesem also dringend notwendigen Austausch über die künftige Struktur und Organisation einer Kirche, die trotz sinkender Mitgliederzahlen und Einnahmen unserem Glauben eine gute Zukunft gibt in und für unsere Gesellschaft, laden wir ganz herzlich ein.

Uwe Goetze, GKR-Vorsitzender        
und
Pfarrerin Ramona Rohnstock (stellv. GKR-Vors.)

Eine erste Diskussionsveranstaltung gab es dazu am 26. Aug.; das Thema wird uns weiter begleiten.

Am Ende unserer Homepage finden Sie die aktualisierte Linkliste mit Debattenbeiträgen zu diesem Thema.

Uwe Goetze
GKR-Vorsitzender

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