Ausstellung mit Bildern von Verena Schirz-Jahn
Vernissage am Samstag, 10. September 2016, 19:00 Uh in der Epiphanienkirche

Die Entscheidung der Künstlerin, mit reduzierten Formen die Farbwelt malend zu erforschen, erfolgte nicht als Bruch, sondern durch gewachsene Schlussfolgerung. Ihre Versuchsreihen beginnen mit Studien auf Papier und
einer intuitiv bestimmten Ausgangsposition, die sodann systematischen Eingriffen und Mischprozessen
unterworfen wird. Ihre Farbuntersuchungen beschreibt Verena Schirz-Jahn dennoch als offenes System, das
dem Zufall Raum gibt. Die in freier Natur beobachteten Farben, speziell Lichtphänomene, verweigern sich häufig
einer schnellen Übersetzung in synthetisches Farbmaterial. Auf dem Papier, vor der Leinwand beginnt ein kräftezehrendes Suchen, Setzen, Überarbeiten und wiederholtes Mischen höchst differenzierter Farbwerte.
Auf dem Bildträger entfaltet sich ein eigener Dialog der Farben untereinander, der zuletzt ein anderes Werk als zuvor geplant entstehen lässt.

Das Werk von Verena Schirz-Jahn teilt dem Betrachter eine Rolle zu: die des aktiven Rezipienten. Das vis
uelle Abtasten der Farbtextur und der Farbigkeit eines Werks setzt abgleichendes Sehen voraus und insofern eine Konzentration auf die eigenen Wahrnehmung im Betrachten. Wo hat man solche Farben in der Natur gesehen? Ist die Farbgebung, Temperatur und Auftrag, nachvollziehbar? Das Sich-Einlassen auf Farb- und Formfolgen, die Feststellung, dass das Werk Verena Schirz-Jahns die Härte klarer Kontraste vermeidet, führt uns in eine komponierte Welt, in der Klang und Zeit, rhythmische Gestaltung in einen Erfahrungsraum greifen, der uns enthebt.
Die bei Hermann Bachmann an der Universität der Künste Berlin ausgebildete Malerin hat sich erst nach Jahr
en der künstlerischen Erfahrung zu ihrem heute reduzierten Vokabular hin entwickelt. Mittlerweile hat sie ihr
Weg zu Farbbahnen geführt, die zur Unterbindung jeder realitätsnahen Interpretation vertikal verlaufen. D
ie vor uns ausgebreitete Farbwelt ist der Malerin eigen und führt uns in Sphären, die es nicht nur vor dem Werk,
sondern auch im Licht zu entdecken gilt.

Annette Jahnhorst

Besichtigungszeiten:
Sonntags nach dem Gottesdienst von 11:30 bis 12:30 Uhr
Mo - Di von 11:00 Uhr bis 13:00 Uhr,
Do von 15:00 Uhr bis 18:00 Uhr,
sowie zusätzlich gerne auf Anfrage an Heike Thulmann, Tel: 030 3300 70 30