02/07/2024 0 Kommentare
Woche 1: Demut (Passionszeit praktisch nachspüren)
Woche 1: Demut (Passionszeit praktisch nachspüren)
# Passionsaktion
Woche 1: Demut (Passionszeit praktisch nachspüren)
Impuls für die erste Woche, 17.02. (Aschermittwoch) - 24.02.
Demut
Demütige Menschen erkennen und akzeptieren aus freien Stücken, dass es etwas für sie Unerreichbares, Höheres gibt.
Zu unterscheiden ist die Demut als innere Haltung und der äußere Ausdruck von Demut. Im Idealfall stimmen beide überein. Wer sich demütig gibt, muss deshalb jedoch nicht demütig sein. Wer seine (vorgebliche) Demut zur Schau stellt, ist stolz, nicht demütig. Die Demut besteht dann nur zum Schein. Und umgekehrt kann derjenige, der hochmütig erscheint, einen echten Stolz und eine damit verbundene innere Demut haben.
Demut bedeutet Augenhöhe zu Menschen und das Wissen, dass man selbst nicht besser oder schlechter als sie ist.
Jesu Einzug in Jerusalem (Matthäus 21,1-11)
Jesus zieht mit seinen Jüngern in Jerusalem ein. Sie wollen dort das Passahfest feiern, das mehrtägige Fest zum Gedenken der Befreiung des Volkes Israel aus der ägyptischen Sklaverei. Viele Menschen kommen zusammen und legen Kleider und Palmwedel auf den Weg, den Jesus entlangkommt. Eine Begrüßung für einen König. Sie rufen: „Hosianna dem Sohn Davids! Gesegnet sei, der da kommt in dem Namen des Herrn! Hosianna in der Höhe!“ (Matthäus 21,9)
Hosianna ist ein Fleh- und Jubelruf an Könige oder an Gott. Die Menge hofft und erwartet, dass Jesus (der in der Thora verkündigte Messias) der neue König ist, der sie von der Unterdrückung Roms befreit.
Der „Einzug“ von Jesus war für Beobachter ein seltsames Ereignis, denn Jesus reitet auf einem jungen Esel. Könige und Feldherren wären damals auf einem Schlachtross geritten, als Symbol für Stärke und für Luxus. Der Esel ist Sinnbild für Bescheidenheit und Gewaltlosigkeit.
Der Esel und die Palmen haben in der Bibel eine besondere Bedeutung, die den Einzug Jesu zu einem symbolträchtigen Ereignis machen. Der Prophet Sacharja schrieb 500 v. Chr.: „Du, Tochter Zion, freue dich sehr, und du, Tochter Jerusalem, jauchze! Siehe, dein König kommt zu dir, ein Gerechter und Helfer, arm und reitet auf einem Esel, auf einem Jungtier der Eselin.“ (Sacharja 9,9)
Die Palme ist in der Antike ein Symbol der Verehrung und des Sieges. Für die römischen Besatzer und die jüdische Elite im Tempel dürfte der Einzug Jesu und der Empfang mit Palmzweigen eine große Provokation gewesen sein.
Zum Nachdenken:
Wer ist Jesus? Für die einen ist er Hoffnungsträger, für die anderen eine Provokation. Habe ich auch Erwartungen an Ihn? Welche?
Der Einzug in Jerusalem ist symbolträchtig. Sichtbar, eine Prophezeiung erfüllend, aber auch anders als manche es erwartet haben. Die Jubelrufe und der Esel bilden ein Spannungsfeld, in dem sich Jesus bewegt. Wie mag sich Jesus gefühlt haben?
Bibeltexte zum Thema:
»Kommt zu mir, ihr alle, die ihr euch plagt und von eurer Last fast erdrückt werdet; ich werde sie euch abnehmen. Nehmt mein Joch auf euch und lernt von mir, denn ich bin gütig und von Herzen demütig. So werdet ihr Ruhe finden für eure Seele. Denn das Joch, das ich auferlege, drückt nicht, und die Last, die ich zu tragen gebe, ist leicht.« (Matthäus 11,28-30 NGÜ)
„Stolz kommt vor dem Zusammenbruch, und Hochmut kommt vor dem Fall.“ (Sprüche 16,18)
Übung:
„Demütig sein bedeutet, dass du deine Grenzen akzeptierst, und dich anstrengst, damit die Welt ein besserer Platz wird, ohne dass du dir dafür den ganzen Erfolg zuschreibst.“ (Wikihow)
Demut zu üben, beginnt mit einer Haltung:
Denke nicht, dass du zu gut für die Dinge bist, die du machst.
Akzeptiere die Tatsache, dass du nicht bei allem der/die Beste bist – (oder vielleicht auch bei gar keiner Sache) und erkenne deine Schwächen.
Praktisch:
- Versuche diese Woche mehr zuzuhören als zu reden. Eine Art und Weise, Demut zu praktizieren ist es, mehr Zeit mit Zuhören als mit Reden zu verbringen. Nimm dir z.B. zum Ziel von drei Personen etwas zu erfahren, was du noch nicht wusstest.
- Versuche den positiven Anteil anderer transparent zu machen. Selten bist du 100% für Erfolg verantwortlich. Denke auf jeden Fall daran, zu erwähnen, dass dies ohne die Mithilfe z.B. von zwei Arbeitskolleginnen, nicht möglich gewesen wäre.
- Versuche einen gemachten Fehler zuzugeben.
- Stelle dich hinten an. Egal ob beim Familien-Essen, beim Warten auf den Bus. Bemühe dich, hin und wieder andere Leute vorzulassen.
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